Ritterorden vom Goldenen Sporn

AVITUS ET FAMAM TUETUR

GESCHICHTE



- Rückblick aus der Vergangenheit

- Die Burgen - Wirkungskreis der Spornritter





Diese Seite hier soll einen kleinen Einblick geben über den Ritterorden vom Goldenen Sporn bis zu seiner Auflösung 1916. Die Goldenen Spornritter stammten aus adeligen Familien und wurden hauptsächlich während der Krönungsfeiern der ungarischen Könige zum Ritter geschlagen.
Auf und Ab, Hoch und Tiefs, umgeben von höfischem Leben oder auf dem Schlachtfeld, so wie die Geschichte der ungarischen Könige, ist auch das Leben der Goldenen Spornritter zu verzeichnen. Es würde den Rahmen sprengen zu versuchen hier über alles zu berichten.

1266 - 1335

....."Gott mache Dich zum guten Ritter" - berichten die Chroniken aus jener Zeit. Die Goldenen Spornritter hatten keinerlei Ordensgesetze, wirkten jedoch wie ein Ritterorden. Eine Hierarchie-Struktur wie bei anderen Ritterorden kannten sie jedoch nicht, es gab nur ein oberster Befehlshaber (Groβmeister), der welcher sie zum Spornritter schlug, nämlich der König.
Die Goldenen Spornritter, ungarischen Ursprungs, stammten aus Frankreich, Karl von Anjou, Graf von Anjou und der Provence, wurde im Jahre 1266 in Rom mit Hilfe des Papstes zum König von Neapel-Sizilien gekrönt. In den Chroniken von dieser Krönung liest man vom "Goldenen Sporn"-Ritterorden. Zweck und Ziel der Ordensgründung war die königstreuen Adeligen zur königlichen Machthaltung des jeweiligen Königs von Neapel-Sizilien zu binden.
Die Voraussetzung, dass die Spornritter adlig sein sollen bestand bis zum "letzten" Ritterschlag am 30. Dezember 1916 (mit ein paar einzelnen Ausnahmen aus Nicht adeligen Familien).

Karl Martell, der Enkel König Karls, war Herzog von Neapel und Sohn von Königin Maria von Ungarn, somit hatte er ein Anspruch auf den ungarischen Thron. Der Chronist Villani schreibt: " Karl und seine Mutter, Königin Maria, hatten ständig 50 Goldene Spornritter im Gefolge, die ungarische Kleider mit Wappen trugen".
Im Jahr 1249 erwartet Karl Martell mit 200 Goldenen Spornritter seinen Vater. Die aufmarschierten Ritter sind "das edelste Gefolge, die jemals einen Fürsten begleiten..".
Den ungarischen Thron bekam aber statt Karl Martell, sein Sohn Karl Robert. Nach schweren und blutigen Kämpfen wird Karl Robert zum ungarischen König gekrönt und zwar zweimal (1301 und 1311). Er führte bei seiner Krönung den "Goldenen Ritterschlag" ein. Diese Tradition wird bei fast allen ungarischen Königskrönungen fortgeführt. Die Goldenen Ritter sind berechtigt goldene Waffen und Goldene Rüstung zu tragen.

Mit Karl Robert kamen auch französisch-italienische Ritter ins Land. Dank ihnen verbreitete sich die ritterliche Kultur in Ungarn. Die ritterliche Kultur in Ungarn erreichte unter Ludwig I (Sohn von Karl Robert) ihren Höhepunkt. Ritterschläge erfolgten auch ausserhalb der Krönungsfeierlichkeiten, z.Bsp. beim Visegrader Königstreff (1335).



1342 - 1647

Im Jahr 1342 wird Ludwig I zum ungarischen König gekrönt, ein Ritterkönig nimmt er doch selber an Rittertournieren teil. Aus der Chronik Villanis heisst es, dass Königin Elisabeth 137 nach Rom pilgert und wird von 50 Goldenen Spornritter begleitet. Ludwig I greift im Jahr 1347 das Königreich Neapel-Sizilien an. In seiner Armee sind in Führungspositionen auch Goldene Spornritter. (Gebrüder Lackfi). Im Jahr 1350 führt Ludwig I seinen 2. Neapelfeldzug hier wird sein Leben von einem Goldenen Spornritter gerettet, es ist Miklos Lackfi. Im Feldzug 1357 ist Miklos Lackfi bereits Herresführer welcher im Auftrag Ludwig I die Truppen nach Italien sendet, sie sollen dem Papst helfen gegen die mächtigen Landesfürsten.

Der nächste König Ungarns ist Karl II, er stammt aus dem Hause Anjou-Durazzo und wuchs bei Ludwig I auf. Karl II ist bereits König von Neapel-Sizilien als er zum König von Ungarn gekrönt wird. Eine Zeitlang erschien es, dass Karl II, die Grossmachtträume von Karl I von Anjou erfüllen wird. Karl II ist König von Neapel-Sizilien, König von Ungarn und Jerusalem und Fürst von Achaia. Seine grossen Pläne für die Zukunft endeten jäh, als Grossmeister der ungarischen und neapolitanischen Goldenen Spornritter war nur kurz, er wurde brutal 1386 ermordet.
Nach Karl II kam Sigismund auf den Thron. Der Sohn Karl's II Ladislaus, König von Neapel-Sizilien wird zum Gegenkönig gekrönt. Während dieser Zeitphase werden nur wenige Adelige zum Goldenen Spornritter geschlagen.
Von 1415 bis 1460 kämpfen die Goldenen Spornritter bei verschiedenen Schlachten, gegen die immer stärker werdenden Türken, mit. Bei der Krönung des minderjährigen Ladislaus V geschieht etwas einmaliges, 1440 schlägt der König (im Baby Alter) Miklos Ujlaki zum Spornritter. Miklos Ujlaki ist der reichste Mann im Königreich Ungarn. Er ist Fürst von Siebenbürgen und Obergespann von fünf Komitaten. Zuerst an der Seite von Ladislaus V, dann schwört er König Ulaszlo I die Treue. Die Zeit danach wird er ein treuer Kampfgefährte von Janos Hunyadi, dem Reichsverweser Ungarns. Als König Ulaszlo I bei Varna (Bulgarien) in der Schlacht gegen die Türken den Heldentod fand, wird Miklos Ujlaki zum Hauptkapitän gewählt. Es gibt in dieser Zeit sieben solcher Hauptkapitäne welche gemeinsam Ungarn regieren. Als Matyas (Matthias Rex) 1464 zum König gekrönt wird, ist er wieder ein treuer Untertan und wird von König Matthias mit der Königswürde belohnt (König von Bosnien).
Während der Regierungszeit kamen türkische Truppen immer näher an Ungarns Grenzen. König Matthias schlägt meistens Diplomaten zu Goldenen Spornritter (Venedig, Italien, Deutschland) Nach dem Tod Matthias im Jahre 1490 wird Ulaszlo II aus dem zu Hause Jagello zum ungarischen König gekrönt. Bei seiner Krönung wird ein wichtiger Diplomat des Kaiseres vom Goldenen Spornritter geschlagen: Florian Waldauf zu Waldenstein.
1647 wird der minderjährige Ferdinand IV zum ungarischen König gekrönt. An dieser Zeremonie trägt ein Goldener Spornritter den "Pallasch" (königliches Schwert). Es ist Graf Nikolaus von Zrinyi, Ban von Kroatien. Manche Schlachten führte er gegen die Türken. bei Eger rettet er das Leben des Königs.1664 beim Winterfeldzug gegen die Türken brennt er die Brücke von Eszek nieder. (eine wichtige Nachschubbrücke der Türken). Zrinyi wird mit Ehrungen überhäuft. Er wird der "ungarische Mars" genannt. Der spanische König zeichnet ihn mit dem Goldenen Vlies Orden aus, der Papst schickt ihm einen prachtvollen Feldherrenhut und der französische König verleiht ihm einen Adelstitel.

1655 - 1916

So wie Geschichten der Schlachten und deren Könige sind auch die Heldentaten der ungarischen Adeligen die meistens während den Krönungsfeierlichkeiten zu Goldenen Spornritter geschlagen wurden. Namen welche in die Geschichte eingingen sind auch bei den Goldenen Spornritter zu finden, Esterhazy, Bercsenyi, Rakoczy um nur einige zu nennen. Selbst Maria Theresia, Leopold II, Franz I und 1867 als Kaiser Franz Joseph I zum ungarischen König gekrönt wird, schlägt ungarische Adelige zu Goldenen Spornritter. König Karl IV von Ungarn schlägt am 30. Dezember 1916 die letzten 50, meist Adeligen, direkt von der Front kommend zu Goldenen Spornritter. Einer von den wenigen nichtadeligen Spornritter ist Leutnant Emil Poppr, einer der tapfersten jungen Offiziere der Monarchie, er bekam die höchsten Kriegsauszeichnungen ua. die höchste Auszeichnung der Monarchie, den Militär Maria Theresia Orden.

Einige der berühmten Goldenen Spornritter



Thury György  , 1519- 1571 , Burghauptmann von Leva ( Heute Slovakei) er ist in der Mitte des Bildes . Rechts ist König Maximilian .




Miklos Graf Palffy , 1552-1600 , Feldherr und der Held von Györ .



Ferenc Baron Nadasdy , 1555-1604 , Oberkapitän  von West -Ungarn , der "Schwarze Ritter " .
     



Nikolaus Graf Zrinyi , 1620-1664- (man sieht schön die Abkürzung . eq.au. eques auratus) Ban von Kroatien





Miklos Baron Eszterhazy 1583-1645 , Palatin von Ungarn




Laszlo Graf Eszterhazy 1626-1653 , Burghauptmann von Papa (Ungarn)
     


Leutnant Emil Poppr  , mit den Maria Theresia Orden  ausgezeichnet.


Vitéz Vén Zoltán, königlich-ungarischer Oberst
 



Die Burgen - Wirkungskreis der Spornritter

Hier sind eine Auswahl von Burgen aus Ungarn, Slowakei und der Ukraine

     
 Burg Eger in Ungarn  Burg Györ in Ungarn  Burg Fülek (Fialkova, Slowakei)
     
 Burg Korpona in Slowakei  Burg Leva (Levice Slowakei)  Burg Munkacs in der Ukraine
     
   Burg Csobanc in Ungarn  





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